Jung stellte dem persönlichen Unbewussten, das Freud erforschte, ein „kollektives Unbewusstes“ zur Seite.

Das persönliche Unbewusste beschreibt Jung so: „Alles was ich weiß, an das ich aber im Moment nicht denke; alles was mir einmal bewusst war, jetzt aber vergessen ist; alles was von meinen Sinnen wahrgenommen, aber von meinem Bewusstsein nicht beachtet wird; alles was ich absichts- und aufmerksamkeitslos, d.h. unbewusst Fühle, denke erinnere, will und tue; alles Zukünftige, das sich in mir vorbereitet und später erst zum Bewusstsein kommen wird; all das ist Inhalt des Unbewussten. (Theoretische Überlegungen zum Wesen des Psychischen 1947, in GW 8 § 214 )

An dem kollektiven Unbewussten haben alle Menschen gleichermaßen Anteil. Seine Hypothese geht davon aus, dass darin der Menschheit gesammelt ist und dass jeder Mensch aus diesem Vorrat schöpfen kann, um seine persönliche Selbstverwirklichung zu erreichen. Die Instinkte und die Archetypen bilden das kollektive Unbewusste. Ich nenne dieses Unbewusste kollektiv, weil es im Gegensatz zu dem persönlichen Unbewussten nicht individuell, d.h. mehr oder weniger einmalige Inhalte hat, sondern allgemein und gleichmäßig verbreitete. (GW 8/ § 153)