Jung führte den Begriff der Archetypen in die Psychologie ein. Damit sind die Gestalten und Bilder gemeint, die alle Menschen durch ihr kollektives Unbewusstes kennen. Die Archetypen umfassen beispielsweise unbewusste Vorstellungen vom „Weiblichen“ und „Männlichen.“ Der Inhalt Archetypus ist immer gleich, doch seine Erscheinungsformen sind je nach Person und Kultur verschieden. Archetypen können als mythologische Gestalten, Götter, Naturerscheinungen, Tiere, Fabelwesen oder Gerätschaft auftreten, ihre Bedeutung bleibt aber immer unverändert.
Zwei wichtige Archetypen heißen Anima und Animus: die weibliche und die männliche Seite der Seele. Wirklich reif ist der Mensch erst dann, wenn es ihm gelungen ist gegensätzlichen Anteile seiner Seele zusammenzuführen und zu verinnerlichen. Wer als Frau die männliche Seite in sich nicht respektiert, oder als Mann die weiblichen wird immer unvollkommen bleiben, nie „ganz“ sein können.

Andere wichtige Archetypen sind die Gegensatzpaare Macht/Schwäche, Held/Tölpel, Weisheit/Torheit, Eltern/Kinder, Tod /Geburt und Wiedergeburt. In symbolischer Form tauchen sie häufig in Träumen auf, lassen sich aber auch in der Kunst oder in religiösen Vorstellungen finden.

Die Analytische Psychologie nutzt gern Gegensatzpaare, um die menschliche Seelenstruktur zu beschreiben. Der Schatten beispielsweise ist eine Art Gegenperson zur Persona. Im Schattenbereich finden sich alle dunklen, bösen, zerstörerischen und aggressiven Seiten eines Menschen. Niemand gibt gerne zu Schattenseiten zu haben, sonder schiebt die schlechten Eigenschaften lieber anderen Menschen zu. Diese werden dann zu „schwarzen Schafen“ denen man alle negativen Eigenschaften nachsagt, die man eigentlich selbst (Projektion) hat. Doch auch Schattenseiten haben ihr Positives: Aggression beispielsweise ist auch Tatendrang.