Jede Schwangerschaft und im speziellen eine vom Facharzt diagnostizierte Risikoschwangerschaft bedeutet für die Frau eine ungeheure organische, hormonelle, psychisch-seelische und soziale Umstellung, die noch dazu zahlreiche Gesundheitsrisiken für die werdende Mutter als auch für das Ungeborene mit sich bringen kann. Dies kann bei einer werdenden Mutter mit einer „nicht so einfachen Schwangerschaft“ eine Unzahl von massiven unterschiedlichsten Stimmungen wie Schuldgefühlen, Existenzängsten, Minderwertigkeitsgefühlen und Unsicherheit auslösen, welche über Zurückgezogenheit, Schlaf – oder Appetitstörungen, Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) bis hin zu Depressionen reichen können. Im Zuge einer schwangerschaftsbezogenen Psychotherapie können zumeist aufkommende Gefühle frühzeitig besprochen und nötige Schritte gesetzt werden, um vegetative Symptome so gering wie möglich zu halten. Fallweise entstehen in den Zeiten des Übergangs zur Mutterschaft und besonders bei Risikoschwangerschaften aufgrund der erhöhten Sensibilität und Anspannung Partnerprobleme, bei deren Aufarbeitung bzw. Klärung ein Psychotherapeut hilfreich zur Seite stehen kann.
Auch Frauen mit einer bekannten diagnostizierten psychischen Störungen sollten während einer Schwangerschaft optimalerweise eine laufende Psychotherapie in Anspruch nehmen, da dadurch möglichst frühzeitig entstehende akute Überforderungen besprochen, verhindert und behandelt werden können. Ferner kann eine einer schwangerschaftsbezogenen Psychotherapie einen gewissen Schutz gegen eine postpartale (nach der Geburt entstehende) psychische Erkrankung darstellen.